Zero Waste

Bewusster Leben

Durchschnittlich produziert ein Deutscher 450 kg Haushaltsmüll im Jahr und auch wenn wir für unsere Mülltrennung bekannt sind, wird nur ein kleiner Teil unseres Mülls wirklich recycelt, das meiste wird verbrannt, landet auf Landflächen oder im Meer. Nur wie können wir dies stoppen? Zero Waste heißt übersetzt „Null Müll“ und genau darum geht es: so wenig Müll (besonders den, der nicht biologisch abbaubar oder recycelbar ist) wie möglich zu erzeugen. Jedoch ist Zero Waste-Lebensstyle breiter gefächert als z.B. Veganismus, wo es die ganz klare Regel gibt: „Das Produkt stammt von einem Tier, also verwende ich dieses nicht, Punkt!“ Auch dauert die Umstellung viel länger, denn wichtig ist erstmal, alles aufzubrauchen, bevor man umstellt (es bringt der Umwelt ja schließlich nichts, wenn du etwas noch Funktionierendes/Volles wegschmeißt).

Der Hauptgedanke, der hinter dem Zero Waste-Konzept steht, ist, so gut es geht seinen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, und das bedeutet oft abzuwägen. Denn es geht nicht nur darum, wie viel Müll letztendlich im eigenen Haushaltsmüll landet, sondern: Wie viel Müll wird schon bei der Produktion erzeugt? Welche Chemikalien werden verwendet? Gab es lange Transportwege?

Es geht ja schließlich um Umweltschutz und es gibt mehr Faktoren als der Müll, den man Zuhause in seinem Mülleimer sehen kann. Somit ist der Lifestyle oft stark verknüpft mit Veganismus und Minimalismus, da dies generell ein starkes Bewusstsein für seinen eigenen Konsum schafft bzw. voraussetzt. Also sollte man nicht nur weniger Dinge mit Plastik konsumieren, sondern allgemein seinen Konsum verringern. Deshalb gehört es auch zum Zero Waste-Konzept, dass man z.B. aus 2. Hand kauft oder seine alten Sachen verkauft/tauscht/verschenkt, denn man verringert dadurch nicht nur seinen eigenen Müll, sondern auch den Müll von anderen.

Es geht auch nicht wirklich darum, 0% Müll zu produzieren, es ist ganz normal, dass man aus gesundheitlichen Gründen, wegen der Arbeit oder für ein Hobby irgendwie auf Kunststoff/Plastik zurückgreifen muss. Es geht darum, individuell zu schauen, wie man selber seinen Müll auf ein Minimum reduzieren kann. Denn die Welt braucht nicht eine Handvoll „perfekte“ Zero-Wastler, sondern viele Menschen, die ihr Bestes geben.

Mundpflege

Bambuszahnbürste – Bambus ist nicht nur ein veganes, nachhaltiges und somit auch umweltfreundliches Naturprodukt, zusätzlich hat er auch eine antibakterielle Wirkung, wodurch die Ausbreitung von Keimen auf der Zahnbürste unterbunden wird.

Zahnputzholz – ist wohl etwas gewöhnungsbedürftiger, jedoch hat es den Vorteil, dass es ganz ohne Zahnpasta auskommt. Es besteht aus Zweigen des Miswakbaumes, welcher wichtige Inhaltstoffe für die Zahnhygiene beinhaltet. Zum Benutzen wird zuerst das Ende weichgekaut, danach kann man mit dem weichen Ende seine Zähne und Zunge putzen. Das Ende wird ca. alle 14 Tage abgeschnitten und das frische Ende wieder weichgekaut.

Zahnputztabletten – sind kleine Tabletten, die zerkaut werden und dann mit dem Speichel zusammen eine pasteähnliche Konsistenz bekommen, diese fungiert dann als Zahnpasta- Ersatz. Durch die Tablettenform kann z.B. auch auf Emulgatoren, Feuchthaltemittel, Konsistenzgeber und Konservierungsstoffe verzichtet werden.

Zahnseide – eine vegane und plastikfreie Zahnseide zu finden, ist etwas schwieriger, da die veganen Angebote oft aus Nylon bestehen und die plastikfreien aus Seide. „Bambusliebe“ besteht z.B. aus Maisseide (https://yhanius.de/produkt/vegane-zahnseide), es gibt aber auch andere Marken, die mittlerweile vegane und plastikfreie Zahnseide herstellen. Einfach aufmerksam suchen.

Zungenreiniger

  • An Stelle des herkömmlichen Plastikzungenreinigers kann man sich einfach z.B. einen aus Edelstahl oder Kupfer holen. Funktioniert genauso und hält bei gutem Umgang ein Leben lang.

Mundwasser

  • 250 ml Wasser, 1 EL Natron, 6 Tropfen Minzöl und 6 Tropfen Teebaumöl vermischen. Natron neutralisiert Säuren, die das Zahnfleisch angreifen könnten, Teebaumöl wirkt antibakteriell und das Minzöl sorgt für einen guten Atem.

Periode

Eine Frau verbraucht in ihrem Leben durchschnittlich zwischen 14.000 und 17.000 Menstruations-Produkte, seien es Binden oder Tampons. Das ist nicht nur ein riesiger Berg an Müll, sondern auch noch zusätzlich sehr teuer. Es gibt aber auch plastikfreie Alternativen, die auch noch den Geldbeutel schonen.

Menstruationstasse – ist eine Art Gefäß aus medizinischem Silikon, Kunststoff oder Latex, welches in die Vagina eingeführt wird und das Monatsblut auffängt. Es wird ganz einfach ausgeleert, ausgewaschen und wiederverwendet. Es hält sich Jahre, ist eine sehr billige Alternative und man kann sogar mit ihm gut in die Sauna gehen oder Sport machen.

Waschbare Binden – bestehen aus Baumwolle und sind waschbar, damit sind sie nicht nur langlebig und wiederverwendbar, sondern auch fast komplett ökologisch abbaubar. Zudem sind sie atmungsaktiver als herkömmliche Binden und angenehmer auf der Haut.

Free Bleeding – ist ein neuaufkommender Trend. Es geht im Grunde darum, dass Frauen komplett auf Menstruations-Produkte verzichten und lernen, ihren Körper so zu kennen, dass sie spüren, wenn ein Menstruationsschub kommt (eine Frau blutet nicht durchgehend, sondern in Schüben) und dann auf die Toilette gehen. Dies ist eine sehr spezielle Methode und erfordert viel Übung, jedoch können die meisten Frauen Free Bleeding erlernen und somit komplett oder zum größten Teil auf Menstruations-Produkte verzichten.

Naturschwamm/Luffa Schwamm – ist wohl die natürlichste Alternative neben dem Free Bleeding. Die Schwämme wachsen nachhaltig nach und sind sehr schonend für die Vagina. Vor dem Benutzen sollte der Schwamm über Nacht in einer Lösung aus 1⁄2 Essig und 1⁄2 Wasser gelegt werden, danach gut ausgespült und in die Vagina eingeführt werden. Er saugt das Monatsblut auf und kann ganz einfach mit Wasser ausgewaschen und erneut benutzt werden.

Bio Binden/Tampons – für wen hier nichts dabei war, der kann aber immer noch auf Bio Binden oder Bio Tampons umsteigen. Diese sind aus 100% Biobaumwolle (also ohne Plastik) und chlorfrei gebleicht.

Haar- und Körperpflege

Seifensäckchen – eignen sich sehr gut, um auf Hartseife beim Duschen umzusteigen. Sie bringen die Seife gut zum Aufschäumen und haben zusätzlich einen schönen Peeling-Effekt. Zusätzlich kann man auch gut Seifenreste, die zu klein für den normalen Gebrauch sind, in die Säckchen packen.

Rasierhobel – ist eine plastikfreie und langlebige Alternative zum Plastikrasierer. Nicht der ganze Kopf, sondern nur die Klinge wird nach dem Abstumpfen ausgetauscht. Am Anfang sollte man etwas vorsichtiger sein, um den richtigen Winkel für die Rasur zu finden, nach kurzer Eingewöhnungszeit lässt er sich aber wie ein ganz herkömmlicher Rasierer benutzen.

Waschbare Abschminkpads – bestehen oft aus Bambus und Baumwolle und sind somit nicht nur vegan, sondern auch fusselfrei. Sie können ganz einfach in der Waschmaschine gewaschen werden und somit unzählige Male wiederverwendet werden. Wenn sie dann doch irgendwann durch sind, sind sie auch noch biologisch abbaubar. Wer Geld sparen möchte, kann auch aus alten T-Shirts Abschminkpads selber machen.

Makeup Remover – hier könnt Ihr einfach ein pflanzliches Öl benutzen, z.B. Kokosöl oder Jojobaöl. Einfach eine Tasse Öl mit einer Tasse abgekochtem Wasser mischen und gut schütteln.

Toilette

Recyceltes Toilettenpapier – ist wirklich keine Umstellung und laut „Greenpeace“ werden hier bis zu 60% weniger Energie und bis zu 70% weniger Wasser benötigt als für die Herstellung von unrecyceltem Toilettenpapier.

Po-Dusche – ist, wie der Name schon sagt, eine Art Minidusche für nach dem Toilettengang. Es ist eine sehr schonende, gründlichere und umweltfreundlichere Methode, da man viel weniger Toilettenpapier braucht. Denn weltweit werden 270.00 Bäume pro Tag gefällt, nur für Toilettenpapier und Co.